Nach Michelbach ist die Kölzenhainer Kirche die älteste erhaltene Fachwerkkirche im Hohen Vogelsberg. Einmalig in Oberhessen ist der kubische, an der Ostseite halb aus dem Giebel vorragende Dachreiter, der die Glocke der Kirche trägt.
Die Geschichte der Kirche ist nicht völlig geklärt. Eine Quelle wohl aus dem Jahre 1236 deutet darauf hin, dass es zu dieser Zeit hier eine Bestattungskapelle gab. Die nächste und im eigentlichen Sinne erste Erwähnung der Kirche stammt aus dem Jahr 1592. Dieses Zeugnis weist aber darauf hin, dass die Kirche schon als Kirche existierte, ist doch von einem Umbau die Rede.
Schalldeckel und Stütze der Kanzel stammen aus den Jahren 1600/1602. Sie sind signiert von einem Meister namens Peter Hoffmann. Eingearbeitet in den Schalldeckel ist ein Wort Jesu aus dem Johannesevangelium (8,47): „Wer von Gott ist, der hört Gottes Wort.“ Diejenigen die zu ihm gehören, hören sein Wort und sollen es hören.
Für das Jahr 1858 ist eine Veränderung bzw. Erweiterung belegt. 1967 wurde die neue Orgel – es ist die jüngste der fünf Orgeln in den Kirchen der Kirchengemeinde – eingebaut. In diesem Jahr wurden auch Ausgrabungen unternommen, bei denen Gräber zutage traten. 2009 bis 2011 erfolgte die letzte Sanierung einschließlich der – den Restaurationsaufwand minimierenden – Verschindelung, die freilich verständlicherweise nicht überall ungeteilten Beifall fand. Indessen ist die Kirche nach wie vor ein Juwel, und der Gemeinde wie den Pfarrpersonen bereitet es große Freude, in ihr Gottesdienst zu feiern, besonders wegen der besonderen Nähe der Gottesdienstbesuchenden untereinander und zum Pfarrer oder der Pfarrerin, wie auch umgekehrt.